Der Beitrag „Trailrunning Blue Mountains“ enthält unbezahlte Werbung
WOW, unfassbar, ich bin tatsächlich wieder in den Blue Moutains. Nach den ersten beiden Besuchen 1996 und 2006, endlich mein dritter Besuch im Jahr 2020. Das erste Mal war ich mit dem Limburger Domchor auf Konzertreise und habe einige Zeit in Katoomba bei Gasteltern gewohnt. 2006 war ich mit einer Freundin 3 Monate Backpacken und wir waren in den Blue Mountains zum Wandern, Abseilen und Canyoning. Dieses Mal heißt es Trailrunning Blue Mountains. Leider nur für 1 Tag, aber wir haben den Tag voll ausgenutzt und ich habe jede Sekunde genossen.
Die Blue Mountains
Etwa 60 km westlich von Sydney beginnen die Ausläufer der Blue Mountains. Die Verblauung der Berge ist wunderschön und entsteht zum einen durch die Raylight Streuung, zum anderen durch das Verdunsten von Eukalyptusöl. Bedauerlicherweise riecht es aber nicht überall nach Eukalyptus. Wir sind in aller Frühe von Sydney losgefahren und mit dem morgendlichen Nebel sehen die Blue Mountains so mystisch aus.
Für australische Verhältnisse sind die Blue Mountains quasi direkt nebenan. Selbst für uns Alpen erprobte Bergliebhaber sind 60 km keine Entfernung. Kein Wunder, dass sich die Trailrunning Community dort jedes Wochenende zum Laufen trifft. Im Mai findet dort auch der Ultra Trail Australia statt. Perfekt also um sich vor Ort auf das Rennen mit 11/22/50/100 km vorzubereiten. Wir sind heute einen Teil der 50 km Route gelaufen.
Trailrunning Blue Mountains / 24 km Trail
Los gings nicht weit entfernt des Örtchens Wentworth Falls, am Parkplatz des alten Queen Victoria Hospitals, an der Katoomba Valley Road. Kaum angekommen, war klar das ist hier das „Trailrunning-Übungs-Zentrum“ ist. Selten so viel Runner außerhalb eines Wettkampfes gesehen. Alt und Jung, sportlich super fit und erfahren, Anfänger, gut gelaunte Mädels-Gruppen und weniger gut gelaunte Hardcore Männer. Alles dabei. Wir haben uns einer Gruppe der Squad Runners angeschlossen. Insgesamt 16 super nette Menschen und was besonders gefreut hat: davon 12 Frauen.
Wer ist eigentlich wir?
Ich war zusammen mit Chrystal von adidas Runners Sydney unterwegs. Wir haben und letztes Jahr bei den adidas Infinite Trail Worldchampionships kennengelernt und ich hab damals gesagt, dass ich hoffentlich bald wieder in Australien bin. Für alle, die das About Me hier aufm Blog nicht gelesen haben → ich habe einige Jahre in Melbourne gelebt. Tja, manchmal gehts schneller als gedacht und 8 Monate später rocken wir zusammen die Trails der Blue Mountains. Yeah!
Vom ersten Ausblick aus, hat mir Crystal den Trail tief im Tal und weit in der Ferne gezeigt, den sie beim Ultra Trail Australia laufen wird. Ich bin sehr gespannt, was sie über ihr erstes 100 km Race erzählt. Und ja, ich bin angefixt. Vielleicht muss ich nächstes Jahr direkt wieder herkommen. Eine weitere Idee wäre der Tarawera Ultra in Neuseeland, der ebenso zur Ultra-Trail World Tour zählt.
Los ging es über eine Schotterpiste, der Kedumba Valley Rd. Sage und schreibe 7 km Downhill zu Beginn. Das kenne ich so gar nicht aus den Alpen. Zu Hause gehts erstmal zapfig bergauf, bevor der Downhill kommt. Auf dem Weg nach unten mussten wir einige Tore durchqueren, die den Nationalpark schützen sollen. Das heißt, Wildschweine sind nicht gerne gesehen, sie sollen weder raus noch rein. Warum? Sie übertragen Krankheiten und das passt den Farmern wiederum nicht. Es geht natürlich ums Geld, denn die immer noch sehr große Schweine-Industrie soll keinen Schaden nehmen.
Es gab insgesamt zwei Creek zu durchqueren. Mein erste Impuls war: Schuhe ausziehen. Dann hab ich gesehen, wie alle durch gerannt sind. Ok, bei 30 °C ist das wirklich eine nette Erfrischung. Aber ganz ehrlich: mit schweren patschnassen Schuhen laufen, ist nur bedingt ein Vergnügen. Plan für den Rückweg: ausziehen. Hab ich es gemacht? Nee, natürlich nicht, es hätte einfach zu lange gedauert. Also wieder durch und mit patschnassen Füßen den Uphill antreten.
Buschfeuer
Tja, was kann ich dazu noch sagen. Ich habe zu meinem Geburtstag im Januar einen Spenden-Aufruf gestartet, der sehr erfolgreich war. Für mich ist es schlimm, zu sehen, was in meiner alten Heimat passiert. Wie viele Tiere sterben musste, wie viel Natur zerstört wurde. Das wahre Ausmaß der Katastrophe kann man sich kaum vorstellen. Erst vor Ort, wo alles noch nach Rauch reicht, bekommt man einen Eindruck.
Vor ein paar Wochen stand noch der Qualm über der Stadt und über einen Ausflug in die Blue Mountains hätte ich nicht ansatzweise denken können. Die Bilder, die ich von Freunden aus Sydney und Melbourne bekommen habe, waren erschreckend, denn ich war 2009 in Australien als die letzten ultra schlimmen Buschfeuer gewütet haben und viel Menschen gestorben sind. Die Traurigkeit und Hilflosigkeit, die damals über der Stadt lag, werde ich nicht vergessen.
Bedingt durch die immer noch bestehende Gefahr weiterer Buschfeuern, sind noch einige Trails und Schotterpisten gesperrt. Ziemlich Schade, aber Sicherheit geht vor und wer will schon im Buschfeuer landen. Deswegen gab es heute leider kaum Single oder technische Trails, sondern fast nur steile sandige und breite Pisten. Hier konnte ich bestens das Bergab ballern üben und über die Pisten fliegen.
Trailrunning Blue Mountains: Geschafft!
24 km mit 1.235 hm. Ich muss sagen ich war etwas überrascht wie steil die Wege waren und wie schnell die Höhenmeter zusammen kamen. Irgendwie hatte ich das nicht erwartet. Jedenfalls ist es sehr viel härter nach dem Downhill den krassen Up Hill zu laufen. Als Trainings-Einheit hätte ich mir dafür keine besser wünschen können
Sight Seeing
Bevor es zurück nach Sydney ging, haben wir noch die Wentworth Falls, die ganz in der Nähe liegen, einen Besuch abgestattet. Das heißt, wir sind zum Lookout gelaufen und keinen Schritt weiter, hihi. Die 24 km in den Beinen bei Hitze haben heute wirklich gereicht. Gelohnt hat sich Lookout auf jeden Fall, denn wir hatten Glück und konnten richtig weit gucken. Es gibt aber diverse Trails, die man spazieren oder auch laufen kann.
The Three Sisters
Die berühmten Schwestern sind eine Formation dreier Felstürme. Ihre Namen sind Meehni, Wimlah, und Gunnedoo. Nach einer Traumzeit Legende der Aborigines wurden sie von ihrem Vater in Felsen verwandelt, um sie vor einem bösen Zauberer zu schützen. Die Three Sisters liegen in der Nähe von Katoomba und sind ein sehr beliebtes Touristenziel. Mein Tipp: sehr früh hinfahren! Von der Plattform Echo Point kannst du sie wunderbar betrachten.
Falls du nach dem Trailrunning noch ein Treppen-Training dran hängen möchtest, gibt es hier die sogenannten Giant Stairways. Warum Giant. Es sind über 800 Stufen, ahhh! Ich bin sie diesmal nicht gegangen, aber vor einigen Jahren. Es geht teilweise ziemlich tief und wackelig runter und bei vielen Touristen wird es schnell arg voll. Die meisten gehen die Treppen allerdings nur hinunter, machen im Tal einen kleinen Buschwald und fahren mit einer Seilbahn hoch. Ich finde die Seilbahn allerdings wesentlich gruseliger, als die Idee die Treppen wieder hoch zugehen.
Scheee wars in den Blue Mountains und Spaß hat es gemacht. Das Trailrunning war toll und die vielen Gespräche mit Crystals Community ebenso. Die Aussichten waren wunderbar und das Training hat richtig was gebracht. Ein 1.000 % perfekter Tag also.
Liebe Crystal, vielen Dank für den Trip. Ich weiß, du bist fast jedes Wochenende zum Training dort, für mich war es nach so langer Zeit etwas ganz besonders. 🙂 Thank Hon, Hope to See you soon.
Falls du mal nach Australien reisen solltest und Trailrunning Blue Mountains dein Ziel ist, kann ich dir folgenden Link empfehlen. Hier kannst du einige Trails in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden finden. Oder du läufst die Wege des Ultra Trail Australia nach.
Viel Spaß dabei.
2 Comments
Marko
03/31/2020 at 13:58Hi Jules, danke für den Beitrag, guter Tipp! Bin im Herbst/Winter (hoffentlich) in Australien und schaue mir die Trails mal an. Übrigens gibt es die „Blue Mountains“ auch auf Jamaika, deshalb hatte ich ursprünglich auf den Beitrag geklickt 🙂
Jules
04/01/2020 at 20:01Hi Marko, uhh cool, von denen in Jamaika hab ich noch nie gehört. Ich drück dir die Daumen das es mit Australien zum Ende des Jahres klappt. Bis dahin werde ich noch mindestens 2 Artikel zu urban trails & running für Sydney und Melbourne schreiben und über die Wanderung in Tasmanien berichten. Das könnte ich auch interessieren. Lg Jules