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250 km mit der District Race App durch München

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Während den Ausgangs-Beschränkungen in der Corona Zeit sind Läufer einen Marathon auf dem Balkon oder im Hof gerannt, haben sich Cross Strecken im Garten gebaut, sind das Treppenhaus x-fach mit astronomischen Höhenmetern rauf und darunter gerannt oder haben die lustigsten „Outdoor“ Videos indoor gedreht. Ich hatte eigentlich nicht vor, mich irgendeiner Challenge zu stellen. Aber irgendwie ist es dann doch passiert und ich bin erst 100 km in 4 Tagen und dann noch weitere 150 km durch München gerannt. Ich bin mit der District Race App gelaufen, aber dazu mehr.

Die vielen Kilometer haben sich doppelt und dreifach gelohnt. Ich habe viel Neues in München entdeckt oder wieder entdeckt und eine tolle App getestet. Zudem sind mir beim Laufen im Olympiapark viele Ideen für kommende Runs mit AR München gekommen. Wo kann man Treppen Challenges laufen, Höhenmeter sammeln und Downhill trainieren? Ich hab mir da einiges überlegt und wenn es dieses Jahr wieder losgeht, kann ich nur sagen: macht dich auf Anstrengung aber auch viel Spaß gefasst 🙂

Der Olympiapark

District Race App Olympiapark München
So viel rosa… Es war einfach wunderschön im Olympiapark.

Hier bin ich sehr viel gelaufen. Ok, der Olympiapark, ist jetzt nicht gerade neu. Für mich schon, teilweise zu mindestens. Ich laufe nämlich normalerweise nur im vorderen Bereich bis zum George-Brauchle-Ring, über die Brücke und über die nächste Brücke wieder zurück. Jetzt kommt es: Ich war noch nie im Olympischen Dorf. Ich wusste zwar, dass dort viele Studenten wohnen und ein paar der bunt bemalten Einheiten sieht man, wenn man südlich dran vorbeiläuft, aber das war es auch. Ich wusste aber nicht, dass es tatsächlich ein echtes Dorf mit quasi eigener Infrastruktur ist. Neben einer Ladenstraße, dem Helene-Mayer-Ring, wo sich Geschäfte aneinander reihen, gibt es viele hübsche Brunnen, den Nadisee, Veranstaltungsflächen und viele Graffitis. Eigentlich eine ganz coole Gegend. Erkunde das Dorf auf jeden Fall mal.

Kennst du die Russisch-Orthodoxe Kapelle? Die Ost-West-Friedenskirche ist vielen Zugereisten kein Begriff, aber definitiv einen Besuch wert. Ich war vor Jahren, als ich noch nicht mal in München gewohnt habe, das letzte Mal dort.

Treppentraining
Theatron und Seebühne

Die Isar Trails

In der Zwischenzeit kennen die Isar Trails die meisten Läufer und nicht nur die Mountain Biker. Du bist bestimmt schon über den Elefanten-Rücken gelaufen, oder? So oft ich dort schon unterwegs war, es überrascht mich immer wieder, dass ich trotzdem noch Neues entdecken kann. Hier hilft nur: lauf einfach los und erkunde selbst. Ideen für Community Trail Runs habe ich jedenfalls auch hier gesammelt.

Isar Trails München District Race App

Der Westpark

Noch eine weitere große Unbekannte. Der Westpark, liegt wie der Name schon sagt im Westen der Stadt, genau genommen im Stadtteil Sendling und damit genau dort, wo ich mich nie aufhalte. Wenn du noch nicht dort warst: hin mit dir. Ich war total begeistert.

Westpark District Race App
Trails und ein Bewohner des Mollsee.

Neben vielen Trails, die sich dezent versteckt halten, gibt es sehr viel zu sehen. Im östlichen Teil zum Beispiel die Nepalesische Pagode und thailändische Sala im Ostasienensemble, den Rosengarten, den Halbmond, das Alpinum etc. Für Kinder sind die Wasserlandschaft und die Riesenrutschen toll, für uns große Kinder auch die Kneipp Anlage. Bei meinem letzen Besuch war diese noch geschlossen, aber inzwischen wahrscheinlich wieder geöffnet. Laufen und Kneippen ist einfach eine großartige Kombination. Im westlichen Teil gibt es unter anderem das Farntal und das Biotop. 

Toll ist auch das Café Gans am Wasser, das ab heute Mittwoch, den 20.05. wieder geöffnet hat. Nicht nur ein wunderbarer Ort für ein Bierchen, es gibt auch veganen Seitan Kebab aus dem Foodtruck.

Die Innenstadt

Ich bin wirklich selten in der München-Innenstadt unterwegs. Einfach mal so, ohne echten Grund, eher nicht. Zu Corona Zeiten sah das ganz anders aus. Die Innenstadt war leer gefegt und ich bin viele Ecken abgelaufen, an denen ich ewig nicht war, wie z. B.: das Michael Jackson Denkmal. Es war richtig toll langsam durch die Stadt zu traben, die ich seit 10 Jahren meine Heimat nenne. Strukturen an irgendwelchen Wänden haben mich begeistert, Schatten- und Lichtspiele verzaubert, kleine Stencil Streetart habe ich gefunden, Hausfassaden begutachtet, niedliche Gassen durchlaufen, Haidhausen/Au/Gießing besucht etc. Alles wofür ich sonst keine Zeit oder Augen hatte, weil ich eher auf die Laufuhr geschaut habe, um den Puls zu checken, als mich umzusehen.

Irgendwie dachte ich danach, ich kenne München ganz gut, aber ich wurde eines viel Besseren belehrt. Andere kennen sich in München noch x-fach besser aus als ich und deswegen kann ich dir die Seite Geheimtipp München ans Herz legen. Schau mal rein. Ich bin mir sicher, du entdeckst ebenfalls viel Neues.

Vogelhaus District Race App

District Race App

Aber wie bin ich jetzt eigentlich zu der Idee meiner 250 km Challenge gekommen? Zustande kam das Ganze durch die #fasterthan Mission der neuen App District in Kooperation mit adidas und adidas Runners. Ich durfte die App schon im Vorfeld testen und bin in Sydney und Melbourne ebenfalls mit der App gelaufen, bevor es hier mit der Faster Than Munich Mission überhaupt losging. 

Was kann die District Race App?
Die teilnehmenden Städte (weltweit) sind in Districts unterteilt, quasi Stadtteile. Im Explorer Modus liegen kreuz und quer virtuelle Checkpoints verteilt, die du ablaufen kannst. Beim ersten Check kannst du jeweils 500 Punkte sammeln, dann alle 24 Stunden noch 200 Punkte. Bei der Komplettierung eines Districts erwartet dich ein Bonus von 5.000 Punkten. Zusätzlich gibt es innerhalb des Districs noch sogenannte Run Challenges. Für diese hast du genau 1 Stunde (in Melbourne gibt es auch eine 2 Stunden Longrun Challenge) Zeit. Ziel ist es so viele Checkpoints (andere als im Explorer Modus) wie möglich abzulaufen. Dazu gibt es noch extra Checkpoints, die mit Fragen aufwarten oder dich zu Sprints anstacheln. Auch versteckte Checkpoints kannst du finden, die erst nach und nach freigeschaltet werden. Kurz gesagt: eine moderne Schnitzeljagd durch die Stadt.

District Race App
Links: Explore Modus; Rechts: Run Challenge Modus

Vorteile der District Race App:

  • du kannst alleine laufen, was zu Corona Zeiten praktisch ist
  • du kannst Run Challenges im Team laufen, was sehr viel Spaß macht
  • du läuft, wo du normalerweise nicht läufst und lernst neue Stadtteile kennen
  • du lernst dank der Fragen etwas über deine Stadt
  • du kannst District weltweit laufen und Städte im Urlaubsland erkunden

Nachteile der District Race App:

  • du hast quasi immer das Telefon in der Hand
  • der Akku leidet ziemlich krass

Geschummelt wird nicht

Wie gesagt hatte ich nicht vor, die Challenge zu gewinnen oder überhaupt Top 3 zu werden oder überhaupt mitzulaufen. Ich war sowieso kaum in München, da ich mich bei meinem Freund außerhalb Münchens einquartiert hatte. Dann kam kein „echter“ Lockdown und nach ein paar Wochen habe ich mich entschieden wieder 3 Tage pro Woche in München zu verbringen. Ich wollte mich so spannenden Aufgaben wie Steuererklärung machen, Klamotten ausmisten und Keller aufräumen widmen. Was ich auch gemacht habe. Nach Ostern tauchten auf einmal 2 Mitstreiter (fairerweise nenne ich nicht die Namen, auch wenn es mich in den Fingern juckt) im Leaderboard auf, die in ein paar Tagen genauso viele Punkte gesammelt hatten, wie die anderen, die schon seit Wochen liefen. Als dann über Ostern weitere Mitstreiter astronomisch Punktzahlen am Tag erhielten, wurde ich misstrauisch und habe mich tiefer in die App gefräst und eine Schwachstelle gefunden, die mir damals beim Testen nicht aufgefallen war.

District Race App
Links: Cheat Challenge mit 1.000 Punkte in 100 Sekunden; Mitte & Rechts: normale Challanges

Die erste Schwachstelle: Run Challenges starten und abbrechen
Wenn du innerhalb einer Challenge Checkpoints findest, die viele Punkte geben, kannst du an dieser Stelle einfach stehen bleiben oder paar Meter hin und her laufen und quasi nur durch das Starten und Abbrechen der Challenge Punkte sammeln. Ich habe es getestet und konnte so 40.000 in einer Stunde mit etwa 8 km machen. Wenn ich mich 2,5-3 Stunden in Challenges wirklich abmühe, komme ich vielleicht auf 25.000 Punkte bei 15 km und bin danach platt.

Die zweite Schwachstelle: Zu Fuß oder nicht zu Fuß
Zum anderen kannst du Checkpoints natürlich auch mit dem Fahrrad abfahren und so die Districts ohne viel Anstrengung und in kurzer Zeit erkunden. Je nach Districts läufst du nämlich 18-30 km. Wer jetzt denkt Fahrrad, ich mache das mit dem Auto, LOL, super schlau gedacht und ja, wenn ich zu meinem Freund fahre, gibt es tatsächlich eine Tankstelle, die eine Checkpoint ist und die 200 Punkte habe ich natürlich auch mitgenommen, aber ansonsten funktioniert das nicht, da es ein Geschwindigkeit-Tracking gibt, bzw. eine Verweildauer auf dem Checkpoint. Sorry.

Auf geht’s → Der Ehrgeiz läuft schon los

Mein Ehrgeiz wurde durch diese Mitstreiter jedenfalls geweckt und ich dachte mir „das Wetter ist so schön sonnig und warm, ich laufe jetzt einfach so lange mich meine Beine tragen„… Gesagt, getan. Am Dienstag nach Ostern gings dann richtig los und ich bin in den ersten 4 Tagen knapp über 100 Kilometer gelaufen. Ich sage es dir, am darauffolgenden Wochenende hab ich gerade mal gar nichts gemacht. Ok, ein bisschen geradelt bin ich und Yoga habe ich gemacht, aber hauptsächlich bin im Garten herumgelegen, habe die Sonne genossen und wir haben gegrillt.

Nach dem Wochenende ging es dann gleich weiter. Montags gleich 48 km, gesplittet auf zwei Runs am Morgen (Olympiapark) und Abend (Englischer Garten/City). Irgendwann musste ich auch noch was arbeiten. Am Dienstag dann 43 km. Am Morgen erst auf den Isar Trails und dann bis zum Sonnenuntergang wieder im Olympiapark. Langsam, muss ich zugeben, ging meine Motivation etwas flöten.

Blue Hour Olympiapark
Blue Hour. Kalt wars und windig.

Mittwoch, der 22.4.2020, der letzte Tag der #fasterthanmunich Mission. Nach der morgendlichen Runde wurde mir mitgeteilt, dass die beiden Cheater von der Challenge ausgeschlossen worden waren. Sie hatten zugegeben, tatsächlich mit dem Fahrrad unterwegs gewesen zu sein. Und das nicht nur im Explorer Modus. Wer jetzt im Leaderboard der App nachschauen will, die Namen wurden gelöscht. Damit war jedenfalls klar: Ich hatte tatsächlich die Challenge der Frauen gewonnen und Platz 3 der gesamten Tabelle belegt. Yeah.

Nur weil ich wusste, dass ich die Challenge der District Race App gewonnen hatte, hieß das nicht für mich, die #fasterthanmunich Mission einfach so zu beenden. Der Tag war schließlich noch nicht zu Ende. Auch wenn mich meine Verfolgerinnen nicht mehr einholen konnten, hatte ich mir einen Last-Minute-Points Plan zurechtgelegt und diesen Plan wollte ich auf jeden Fall noch in die Tat umsetzen.

Da es für die District Fertigstellung je 5.000 Punkte gab, hatte ich mir in drei Districts je einen Checkpoints aufgehoben, um so in kürzester Zeit noch mal 17.000 Punkte zu machen. So bin ich dann Abends noch mal in die Innenstadt aufgebrochen, war am Fraunhofer Kiosk, am Michael Jackson Denkmal und am Bayrischen Rundfunk und habe mit einer verhältnismäßig kleinen Runde von 8,7 km die Districts Isar Trails, Zentrum und Urban West abgeschlossen. Schlau gell.

Schmerzen
Die letzten Zeilen haben sich nach Spaß pur angehört. Das war es natürlich nicht nur. Ich bin abends in die heiße Badewanne, um meinen müden Körper zu pampern, habe meine Beine mehrmals täglich eiskalt geduscht und neben viel Tape (das Knie wird halt nicht besser) am Ende auch Voltaren benutzt. Trotzdem haben meine Beine viel besser durchgehalten als ich am Anfang gedacht hätte. Das immer wiederkehrende Stechen am Schienbein (Shinsplints aus 2018) und auch die Schulterschmerzen (Impingement) hielten sich zum Glück zurück. Die nächste Woche wurde lauftechnisch trotzdem sehr ruhig. Erholung muss sein. Jetzt, drei Wochen später bin ich wieder im Normalmodus angekommen und laufe wieder fleißig meine Kilometer.

District Race App

Geschafft. Jetzt kommt das DANKE.

Danke liebe Kathrin für die vielen motivierenden Gespräche und Nachrichten während der Mission und einen fetten Glückwunsch zum zweiten Platz bei den Frauen. Ohne dich wäre das alles nur halb so lustig gewesen. Ich freue mich schon auf einen gemeinsamen Lauf, den während der Challenge inmitten von Corona, waren wir immer alleine unterwegs.
Danke Olaf für deinen Support und die Hilfe die Cheater zu entlarven. Einen fetten Glückwunsch zum ersten Platz der Männer und zum Gesamtsieg. Du bist einfach zu krass. 🙂
#crewlove #adidasrunnersmunich

Glückwunsch an Gemma, Minh und Milad zu ebenfalls tollen Leistungen und großartigen Plätzen Zwei und Drei.

DANKE an Josh von District Race App und Danke an adidas für ein Super Gewinner Outfit und einen feinen neuen SL20 Laufschuh. Ich bin gespannt, wie er performt.

Es geht weiter…

Die District Race Appwurde in die Zwischenzeit um drei neue Districts in München erweitert. Olaf hat nicht geruht und nun wollen Unterschleißheim, Aubing und Nymphenburg neu erkundet werden. Und es werden mehr und mehr.

In diesem Sinne: Erkunde München, laufe mit offenen Augen durch deine Stadt und habe vor allem eins: Hab Spaß!

1 Comment

  • Reply
    Marko
    05/30/2020 at 17:57

    Glückwunsch, starke Aktion und ordentlich Kilometer gesammelt!

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