Der Beitrag „Veganes Weihnachten“ enthält unbezahlte Werbung
Weihnachten = Familie, Liebe, gemeinsam Zeit verbringen, zur Ruhe kommen und leckeres Essen. Das ist, was ich mit dem Fest verbinde. Ich hoffe, du hattest auch ein schönes Weihnachten? Ich habe mir diverse Gedanken zu Weihnachten gemacht, über mein Essen, aber auch den Weihnachtskonsum und was ich ändern sollte bzw. was du ändern kannst. So habe ich mein erstes veganes Weihnachten erlebt.
Das vegane Weihnachts Festmahl
Jede Familie hat so ihre Tradition, wenn es um das Festmahl geht. Bei uns gab es schon immer etwas Schnelles am Heiligen Abend. Meistens Blätterteig Pasteten gefüllt mit Ragout Fin. Von anderen Familien kenne ich auch Würstchen und Kartoffelsalat. Am 1. Weihnachtsfeiertag dann das große aufwendige Mahl. Das heißt bei uns: Pute (vom Bio Bauern bestellt), Semmelknödel, Kartoffelknödel, Rotkraut, Bratensauce, Williams Birne mit Preiselbeeren und Maronen. Ein Gericht, das ich immer gerne gegessen habe. Bis auf dieses Jahr.
Denn dieses Jahr geht die Liebe, die geteilt wird, noch weiter. Ich habe mich vor gut zwei Monaten entschieden vegan zu leben, und gerade an Weihnachten freut es mich besonders, dass kein Tier für mich sterben oder auch nur leiden musste.
Meine Eltern sind nicht gerade in Begeisterungstürme ausgebrochen, als ich sie über mein veganes Weihnachten aufgeklärt habe, aber das Dinner am Heiligen Abend wurde mir trotzdem übertragen und ich durfte vegan kochen. Was gab es? Eine sehr leckere Maronensuppe. Die Eltern meines Freundes haben sogar am Heiligen Abend und am 2. Weihnachtsfeiertag mitgemacht und wurden zweimal vegan bekocht.
Ich hatte eigentlich geplant zum 1. Weihnachtsfeiertag-Festmahl vegane Knödel zu machen, aber nach der langen Fahrt von München war ich ehrlich gesagt zu müde, um mich nochmal in die Küche zu stellen und hab mich mit leckerem Baguette begnügt. Das Rezept steht aber noch auf meiner Liste und wird auf jeden Fall nachgeholt. Kennst du den Blog Eat This …? Ich liebe ihn!
Update, veganes Weihnachten 2020:
Beim zweiten veganen Weihnachten gab es Knödel. YAY. Als Fleischersatz allerdings nicht nochmal Soja Schnetzeln, die waren dann doch nicht festlich genug. Viel besser und fast schon erschreckend „fleischig“, gab es dieses Jahr „Geflügel“ von planted.
Update, veganes Weihnachten 2021:
Diesmal gab es vegane Knödel für alle. Auch Dessert und Beilagen waren für die ganze Familie gleich. Unabhängig davon wurde die vegane Weihnachtwoche hinzugefügt. In dieser Zeit haben meine Eltern veganen Käse probiert, Hafermilch getrunken und sich einfach mal überraschen lassen…
Update, veganes Weihnachten 2022:
Am Heiligen Abend habe ich für alle eine vegane Süßkartoffel Maronensuppe gekocht. Am ersten Weihnachtsfeiertag, an dem es traditionell eine Pute gibt, hatte ich den veganen Braten von planted, der sehr, sehr lecker war, auf dem Teller. Wieder waren die Beilagen und Desserts für alle Familienmitglieder vegan. Meine Mutter hat einen veganen Panetone in Italien bestellt, der unfassbar lecker war. Für das nächste Jahr habe ich als einzigen Weihnachtswunsch: der Pute das Leben schenken, damit das Fest der Liebe auch für das Festmahl gilt.
Hat mir die Pute gefehlt?
Ein ganz klares NEIN. Für mich machen alle Einzelheiten das Gericht. Wenn viel tolle Geschmäcker zusammen kommen, fügt das Putenfleisch keinen extra Wert hinzu. Mein Vater hat dies auch bestätigt, als er die aufgewärmte Pute am nächsten Tag als trocken und geschmacksarm bezeichnet hat. Absolut unverständlich für mich. Warum musste ein Tier sterben, wenn man noch nicht mal vom Geschmack begeistert ist. Ich finde das persönlich noch schlimmer, als wenn man vehement sein Steak verteidigt.
Hat sonst noch etwas gefehlt? Nö. Meine Mum hat Hafermilch in allen Varianten gekauft und das vegane Eis, das es für mich zum Nachtisch gab, bekam 100 Punkte. Super lecker sind auch die Sorten Erdnuss und Gebrannte Mandel von nomoo.
Fleisch in der Werbung.
In den Wochen vor Weihnachten überbieten sich Supermärkte mit feinem Essen, das angeboten wird und die Discounter mit besonders günstigen Preisen. Ich bin auf der Autofahrt mehrfach ausgeflippt, als ich die Radiospots mit Dumping Preisen für Rind und Ente gehört habe. Einfach nur pervers. Wie kann man Tiere so verramschen? Die Billigpreise für Fleisch werden als Lockmittel eingesetzt um die anderen „feinen“ Waren direkt mitzuverkaufen. Als Werberin sage ich „logisch, macht Sinn“, als Mensch sage ich „dein Ernst…?“ Ethisch ist das nicht vertretbar.
Es gibt dieses freiwillige staatliche Tierwohl-Labe, aber bei solchen Minipreisen muss ich erst gar nicht auf die Packung des angepriesenen Fleisches schauen, um zu wissen, dass an das Tierwohl wohl nicht gedacht wurde. Tierwohl ist so ein beschönigendes Wort. Das Tier wird am Ende immer getötet. Für mich nicht mehr. Ich bin froh und glücklich, dass in meinem Freundeskreis das Bewusstsein mehr und mehr steigt, und sich viele zumindest zur vegetarischen Lebensweise entscheiden. So fühlt sich veganes Weihnachten noch besser an.
Hier erfährst du mehr zu meiner Ernährungsumstellung und wie mein erstes veganes Jahr geklappt hat. Wie hast du Weihnachten gefeiert und falls du dich vegan ernährst, wie war es für dich mit der Familie?
2 Comments
Allesesser
12/07/2023 at 01:01So zerstört man Weihnchten. Wurst die keine ist, Braten, der keiner ist. Warum dann noch Weihnachten feiern wollen. Zur Tradition gehört Fleisch. Will man keine Tradition, sollte man auch das Fest ausfallen lassen. Esst doch die grauen hoch verarbeiteten Tofuklötze, aber nennt sie nicht Wurst. Esst Nuss-Karottenscheiben aber nennt es nicht Braten.
Jules
12/21/2023 at 17:11Weihnachten ist das Fest der Liebe. Man kommt zusammen, um gemeinsame mit der Familie und seinen Lieben zu feiern. Weihnachten ist aber auch das Fest der Güte und ich schließe nicht nur Menschen, sondern auch Tiere in dieses Fest mit ein. Traditionen sind richtig und wichtig, aber nicht, wenn sie einem veralteten Geist entsprechen. Meine Eltern freuen sich dieses Jahr auf ihre ersten veganen Weihnachten und ein Festmahl, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch Liebe für alle Leebwesen bereit hält.