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Veganes Leben

1 Jahr vegan | Meine Ernährungsumstellung

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WOW, schon 1 Jahr vegan! Die letzten Monate sind unheimlich schnell verflogen. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich mich schon ein ganzes Jahr vegan ernähre. Nachdem ich am Anfang etwas belächelt wurde: „Machst du diesen Hype jetzt auch mit.“ inklusive Augenrollen, hat sich die Wahrnehmung in meinem Umfeld komplett geändert. Neben Ungläubigkeit und dezenter Bewunderung zu meiner veganen Ernährungsumstellung, werde ich regelmäßig ausgefragt, und das Interesse an veganer Ernährung wächst und wächst. Die Augen rollen nur noch ein paar Unverbesserliche, die sich aus Prinzip gegen alles Neue und Fremde wehren. Zum Glück gehören meine Eltern, trotz ihres Alters, nicht dazu. Und deswegen wird auch der Weihnachtsabend 2020 wieder vegan gefeiert.

Ernährungsumstellung | Ein Rückblick

Nach den ersten Wochen meiner veganen Ernährungsumstellung stand für mich fest, dass ich dabei bleiben werde. Dafür gibt es viele Gründe, die sich im Laufe des ersten Jahres nur bestätigt haben.

Erstens
Ich fühle mich körperlich sehr, sehr gut. In den ersten Wochen musste sich mein Magen-Darm-Trakt an den erhöhten Genuss von Hülsenfrüchten gewöhnen, aber nun gibt es keine Probleme mit Blähungen mehr. Auch offiziell geht es meinem Körper gut: Keine Mangelerscheinungen oder negative Begleiterscheinungen, ganz im Gegenteil. Ich schlafe z.B. tief und fest wie ein Baby, kann mich beim Arbeiten besser konzentrieren, fühle mich fitter, oder kann lange Arbeitstage besser wegstecken. Auch die Regeneration nach langen Läufen ist viel besser. Hier findest du den Artikel zum Thema Regeneration als Veganer.

Zweitens
Ich lerne immer mehr über Massentierhaltung und die Qualen, die Tiere erleiden müssen. Dadurch bin ich viel emphatischer geworden, denn kaum sehe ich Bilder oder lese von diesen Gräueltaten, kommen mir sofort die Tränen. Ich bin jeden Tag froh, dass für mich kein Tier mehr leiden und/oder sterben muss.

Drittens
Das Kochen macht mir noch viel mehr Spaß als vorher. Ich probiere andauernd neue Rezepte aus und überrasche meinen Freund mit veganen Kohlrouladen, veganer Käsesuppe mit veganem Hack und Kuchen aller Art. Meinem Freund geht es genauso, und seine veganen „Chicken-Wings“ mit Süßkartoffel-Pommes sind so lecker. Corona hat dazu geführt, dass Viele meine veganen Rezepte aus reiner Neugierde probiert haben und ziemlich überrascht waren, wie einfach und lecker sie sind

Viertens
Dass eine vegane Ernährungsumstellung nicht nur dazu führt, das Tierleid zu vermindern, sondern auch gut für die Umwelt ist, ist ein weiterer Punkt, warum ich weiterhin vegan leben möchte. Einen einleuchtenden Artikel dazu habe ich bei Greenpeace gelesen, den ich dir hiermit ans Herz legen möchte: 7 reasons why meat is bad for the environment

Fünftens
Ich vermisse nichts. Diejenigen, die mich schon länger und besser kennen, wissen, dass ich schon immer ein Foodie war. Ich habe z.B. regelmäßig viel Geld im Käseladen gelassen. Ich war mir sicher, dass ich gerade Käse sehr vermissen werde, aber dem war nicht so. Auch vermisse ich keine anderen Produkte, die ich früher gerne mochte. Das liegt zum einen daran, dass ich so viel Neues kennengelernt habe, und zum anderen, dass es inzwischen für fast alles Ersatzprodukte gibt. Ich kaufe diese Produkte tatsächlich wenig, da ich mich nicht nur vegan, sondern vor allem auch gesund ernähren möchte. Denn vegan bedeutet nicht gleichzeitig gesund (Hier findest du den Artikel Vegan = Gesund = Jein). Trotzdem: veganes Magnum Mandel ist eine cremige Offenbarung. Es gibt natürlich auch veganen Fertigprodukte, die gut sind: z.B. die Pflanzenbällchen von Iglo, die nicht nur lecker sind, sondern auch eine wahre Proteinbombe.

Sechstens
Natürlich war meine Ernährungsumstellung nicht komplett easy-peasy. Um mich gesund und ausgewogen zu ernähren, musste ich schon gut recherchieren. Was ist ein gutes Vitamin B12 Produkt, woher bekomme ich genügend Protein, in welchen Zutaten sind potenziell kritische Nährstoffe wie z.B. Eisen, Zink, Jod, Omega-3-Fettsäuren oder Selen enthalten, und wie viel brauche ich davon täglich? Viele Informationen dazu habe ich aus dem Buch Vegan-Klischee ade! von Niko Rittenau. Zu diesem Thema arbeite ich gerade an einem Beitrag, damit du eine Übersicht bekommst, auf was du alles achten musst.

Sehr hilfreich ist auch der vegane Januar bzw. Veganuary, der dich einen Monat bei einer veganen Challenge begleitet.

So viele tolle Erlebnisse

Ich bin wirklich sehr dankbar und war etwas überrascht, wie viele Menschen sich bemüht haben, mich bei meinem Weg zu unterstützen. In erste Linie mein Freund, der sich nicht nur ebenfalls seit 1 Jahr vegan ernährt, sondern sogar die Ausbildung zum veganen Ernährungsberater angefangen hat. Vielen Dank an meine Eltern, die sich vegan bekochen lassen, an viele Freunde und Kollegen, die mit mir in vegane Restaurants gegangen sind, oder bei Treffen vegan gekocht haben, an Michi und Dominik vom Chiemgau Outdoor Festival, die mich drei Tage vegan verpflegt haben, obwohl ich die einzige vegane Teilnehmerin war, und an alle Kooperationspartner, die mir diverse vegane Leckereien und Produkte zum Testen geschickt haben.

Was passiert 2021

Ich habe gleich drei Neuigkeiten zu verkünden, und ich freu mich auf alle gleichermaßen dolle.

Vegane Sporternährung
Ich habe mich bei Ecodemy eingeschrieben und befinde mich aktuell in der Fachfortbildung zu veganer Sporternährung und veganer Ernährungsplan-Erstellung. Eine Leidenschaft zum Beruf zu machen, war schon immer mein Anliegen, und nun folgt der nächste Schritt in diese Richtung. Yeah!

Women’s Trail
Am Wochenende vom 24. bis 26.09.2021 findet der Women’s Trail – Zell am See / Kaprun statt. Ich werde über vegane Ernährung sprechen, mit Vorurteilen aufräumen, und natürlich besonders darauf eingehen, auf was wir Frauen achten müssen. Save the Date, Ladies!

Himmeblau
Ab Januar 2021 werde ich in Himmeblau – Das Heimatmagazin für Oberbayern und Tirol eine Doppelseite in der Rubrik „Genießen“ übernehmen und über vegane Ernährung schreiben. Leckere Rezepte gibt es natürlich auch. Die erste Ausgabe erscheint am 21.12.2020 → Hier geht’s zu meinem Artikel zu Einfach. Fantastaisch. Vegan.

Bald gibt es noch mehr tolle Neuigkeiten, 2021 wird gefühlt die krasse Schwester von 2020. Nachtrag: 2023 wird noch besser.

Wenn du Fragen zu veganer Ernährungsumstellung hast, oder mit mir zusammen arbeiten möchtest, melde dich gerne bei mir.

Das Header Foto ist von Sandra Steh
Folge ihr auf Instagram oder besuche www.steh.de

5 Comments

  • Reply
    Надежда
    11/18/2020 at 13:29

    Ob es jemals eine Welt ohne Leid und Tod geben kann, bezweifle ich und es ist naiv zu glauben, dass Veganer keine Tiere toten. Selbst bei der Ernte von Getreide mussen Tiere sterben, sei es durch Pestizide oder durch Erntemaschinen. Ahnlich naiv handeln manche Tierschutzer, wenn sie Zirkustiere befreien und in gutem Glauben in die Freiheit entlassen. Dort werden sie dann wohl verrecken. Jeder sieht nur dass, was er sehen will und jeder handelt so, wie er es fur richtig halt. Wenn aber niemand Massentierhaltung fur richtig halt, weshalb kaufen dann alle billiges Fleisch? Weil sie keine Ahnung haben, was das bedeutet und weil sie einfach nicht daruber nachdenken wollen. Wo mein Schnitzel herkommt wird ausgeblendet.

    • Reply
      Jules
      11/18/2020 at 13:42

      Weißt du, es ist ein großer Unterschied ob Menschen Tiere bewußt quälen und töten oder ob z.B. ein Reh per Unfall durch eine Erntemaschine getötet wird. Letzteres ist natürlich schrecklich, aber nichts ist zu 100% perfekt. Ich versuche nicht die ganze Welt im Alleingang zu retten, aber dort wo ich Leid minimieren kann, mache ich es. Wenn mehr Mensch empathischer handeln und mehr hinterfragen würden, wäre schon viel Gutes geschehen. Zum Glück geht der Trend in vielen Teilen der Welt in diese Richtung und ich hoffe durch meinen Blog ein wenig Aufklärung zu leisten.

  • Reply
    Marta Wesolowski
    12/03/2020 at 06:57

    Liebe Jules, super dass du diesen Weg gegangen bist und diesen auch nicht so predigend: du lebst einfach vor, dass gesund und lecker auch mit weniger Tierleid geht. Ich bin diesen Weg vor bereits 3 Jahren gegangen und es war nicht immer easy, man bekommt wirklich plötzlich viel Aufmerksamkeit nur weil man eben eine nicht carnivore Ernährung pflegt (die Gedankengänge von Melanie Joy dazu sind sehr interessant, mal unsere (Ess)Kultur zu hinterfragen).
    Eine Frage: überprüfst du auch regelmäßig deine Blutwerte? Ich versuche einmal im Jahr einen aktuellen Stand zu bekommen (und trotz drei Jahren ohne Fleisch, sind meine Eisenwerte noch nie besser gewesen 😉)

    • Reply
      Jules
      12/06/2020 at 09:15

      Huhu Marta, wie lieb von Dir. Und wie toll das du schon seit drei Jahren Veganerin bist..! Ich muss gestehen, im privaten Umfeld bin ich etwas predigender. Zu Menschen die ich gut kenne, und die mich gut kennen, habe ich natürlich einen anderen und engeren Bezug und kann – sagen wir mal – bessere Überzeugungsarbeit leisten… Ich habe mal ein Interview mit Melanie Joy gesehen, aber super das du mich an sie erinnerst, das Buch steht schon länger auf meiner Liste. Mein Freund macht gerade eine Ausbildung zum veganen Ernährungsberater und da habe ich praktischerweise jemanden an meiner Seite der mich an Eisen, Selen, Jod etc. erinnert a la „Hast du heute schon dein Nori Blatt gegessen?“. 🙂 Aber ja, einen Test werde ich jetzt auch mal machen um Gewissheit zu bekommen. Fühl Dich lieb gedrückt, Jules

  • Reply
    Jules
    02/11/2021 at 09:55

    huhu, danke meine Liebe. Ja, so ein Artikel ist definitiv geplant… 🙂

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