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Hotel Blü | Bad Hofgastein

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Das Gasteiner-Tal kannte ich bereits durch die adidas TERREX Infinite Trails. Da es mir dort so gut gefallen hat, war klar, dass ich wieder dorthin reisen wollte. Als ich dann das Hotel Blü auf Instagram entdeckt habe, war das Feiertags-Get-Away ruckzuck gebucht.

Urlauben im Blü

Eine Woche vor einem langen Feiertags-Wochenende ein schönes Hotel zu finden, ist ziemlich schwer. Vor allem, wenn wir mitten in einer Pandemie sind, und nur wenige Hotels wieder geöffnet haben. Wenn das Hotel dann auch noch für Veganer kochen können, soll, ist es fast unmöglich. Aber zum Glück hattte das Blü erst wenige Wochen vor meiner Suche neu eröffnet, und war somit noch recht unbekannt.

Optisch ist das Blü eine Augenweide und man merkt, wie viel Liebe zum Detail Eva in das Hotel gesteckt hat. Wir saßen gemütlich in der großartig ausgestatteten Bibliothek im ersten Stock, die Hauskatze kam zum Gestreichelt werden vorbei, und es gab viele Spiele für die regnerischen Tage. Design und Kunst spielen eine große Rolle im Blü. Von den lustigen Illustrationen, die in der Bar hängen, bis zu den vielen Pflanzen, den Accessoires und der frivolen Neon-Beleuchtung, entspricht das Blü genau meinem Geschmack. Das nächst Mal würde ich ein etwas größeres Zimmer im neuen Anbau buchen, denn unser renoviertes Zimmer im alten Teil des Hauses war etwas klein, etwa zu zweckmäßig.

Kulinarik im Blü

Das Blü versprach „Süßes, Vegetarisches, Veganes, Internationales – unsere Küche hat’s drauf“. Beim ersten Dinner wurden wir eines Besseren belehrt. Das Abendmenü für Hotelgäste hatte keine vegane Option und à la carte fanden sich zwei Gerichte, die infrage kamen. Zum einen ein „Ganzer gerösteter Blumenkohl“ (+ 5 €) und „Falafel an Salat“. Falafel mit Hummus ist so ungefähr das Letzte, was ich als Veganer*in im Urlaub essen möchte. Beides sind Standards, die es – wie bei vielen Veganern – andauernd zu Hause gibt. Also habe ich den Blumenkohl bestellt. Mein Freund, die Falafel. Nachdem die bemühte und sehr freundliche Servicekraft den ersten Schock über unsere Ernährung überwunden hatte, hat es dann doch noch mit einem Menü geklappt, inklusive Dessert.

So lernten wir auch am ersten Abend Gastgeberin Eva kennen, die sich direkt bei uns entschuldigte und versprach, dass sie alles versuchen werden, um uns vegan zu verköstigen. Meine Laune stieg erheblich.

Leider hat es dann doch nicht hundertprozentig geklappt, obwohl alle sehr bemüht waren. Wenn ein Küchenchef nicht gewohnt ist, vegan zu kochen, kann er zwar manche Gerichte veganisieren, aber eben nicht unbedingt mit Raffinesse kochen. Zudem musste ich jeden Tag das Menü für den Abend abstimmen, was etwas leidig war. Das Frühstück war ebenfalls schwierig und ich muss sagen, darauf hatte ich mich am meisten gefreut:

Bio-Müslis mit Quinoa, Hirse oder Amarant, Tofu-Kurkuma-Masala (wir nennen’s gerne „Scrambled Veggs“), Babaganusch, Hirse-Pflaumen-Porridge, Pflanzenmilch und -joghurt, Chia Pudding mit Beeren und vegane Aufstriche … Bei uns wird Verzicht zu reinem Genuss.

Beim Wörtchen „Verzicht“ bin ich etwas zusammen gezuckt, denn sich vegan zu ernähren bedeutet nicht zu verzichten, sondern einfach anderes und ohne tierische Produkte zu genießen. Verzichten mussten wir dann beim Frühstück doch, denn die angekündigten Speisen gab es zum Großteil nicht. Wir haben jeden Tag das Gleiche bekommen, den bereits erwähnten Hummus und Auberginen Creme, keine Abwechslung. Beim zweiten Tag wurde ein „Scrambled Veggs“-Versuch gestartet. Bedauerlicherweise war das Ergebnis kalt und geschmacksneutral, ohne das typische Ei-Schwefel-Aroma, das ich durch Kala Namak Salz erreichen kann. Ansonsten war das Frühstück von Neid durchzogen. Neid auf die Auswahl, die die anderen Gäste hatten. Für uns gab es keinen Porridge, keinen Chiapudding, kein Bircher, keine Kuchen, süße Stückchen oder Bananenbrot etc. Mein Freund und ich sind große Frühstücksliebhaber, und wenn ein Urlaubstag mit dezentem Stress und trauriger Kulinarik startet, ist das einfach nicht gut.

Eva kam jeden Tag mehrfach zu uns und fragte nach unserem Befinden. Es war deutlich zu spüren, wie unangenehm ihr die Situation als Gastgeberin war. Sie versprach uns einen Rabatt, der zu unserer Überraschung größer ausfiel, als gedacht. Sie versprach auch, die Köche auf vegan zu trimmen, damit Gäste, wie wir, voll und glückselig verpflegt werden können.

Update Sommer 2022:
Inzwischen gibt es auf der Karte des Blü einige vegane Gerichte, diese sind mit einem grünen Blätter-Signet gekennzeichnet. Das Sommer-Curry wird wahlweise mit Chicken oder ohne serviert. Hier wäre es schön, wenn es für Veganer ebenfalls ein Protein, wie zum Beispiel Tofu, geben würde. Aber das wäre auch, das einzige, was ich verbessern würde. Die Vegane Dessert Variation will unbedingt mal probieren. Wie sich das Frühstücksbuffet verändert hat, kann ich nicht sagen, aber da die Küche einen generellen Wandel hingelegt hat, gehe ich vom besten aus.

Wellness und Sport im Blü

Das HimmelBLÜ Spa hielt, was es versprach. Auf der sonnigen Dachterrasse mit Alpenblick ließ es sich nach der Sauna (zwei) wunderbar entspannen. Den Yoga-Raum fand ich besonders ansprechend, denn die Wände bestanden aus gepresstem Heu mit Blüten. So sah der Yoga-Raum nicht nur hübsch aus, sondern roch fein nach Kräutern. Was für eine tolle Idee! Die Yogastunde selbst mit Lehrerin Fia war wunderbar. Das Aerial Yoga fand unter Corona-Bedingungen leider nicht statt. Der Fahrradraum war sehr gut ausgestattet, und mein Bike, das ich aus München mitgebracht hatte, fühlte sich dort sicher. Hier möchte ich noch lobend erwähnen, dass das Blü E-Bikes zu sehr fairen Preisen vermietet, und nicht wie andere Hotels einen hohen Aufschlag verlangt.

Wissenswertes zum Blü

  • Größe: 74 Zimmer, 145 Betten. Davon 30 Doppelzimmer der Kategorien „BLÜ Wow“, „BLÜ Moon“ und „BLÜ Cool“ im Baumhaus und weitere Einzel- und Doppelzimmer „BLÜ Small“ und „BLÜ Grand“ im Haupthaus.
  • Wellnessbereich „HimmelBLÜ SPA“ mit finnischer und Bio Sauna, Dachterrasse mit Liegewiese und Kräutergarten, Yoga-Raum mit kostenlosen Vinyasa Flow, Yin Yoga, Aerial Yoga Sessions.
  • Fahrradraum mit Tools und Steckdosen. Du kannst E-Bikes zu fairen Preisen im Blü leihen.
  • Gut ausgestatteter Skiraum.
  • Gemütlicher Lese- und Spielraum mit umfangreicher Bibliothek.
  • Regelmäßige Events wie Jazz-Konzerte, DJ-Sets, Yoga Retreats
  • Adresse: Kaiser-Franz-Platz 1, 5630 Bad Hofgastein, Österreich /// Telefon: +43 6432 6230
  • www.hotelblue.at

Mein Fazit

Abgesehen von der veganen Verköstigung im Jahre 2021, die inzwischen angepasst wurde, kann ich dir das Blü absolut empfehlen.

Wenn du auch im Hotel Blü warst, kommentiere gerne mit deinen Erfahrungen. Und wenn du weitere Hotel für Veganer kennst, lass es mich gerne wissen.

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