Der Beitrag „Trailrunning im Karwendel“ enthält unbezahlte Werbung
2 Tage Trailrunning im Karwendel mit Hüttenübernachtung. Dieses Erlebnis steht schon lange auf meinem Plan. Und jetzt hat es endlich geklappt. Ich war im Naturpark Karwendel unterwegs. Wie toll die Trailrunning Tour war und wie ich alles vorbereitet habe, erfährst du hier…
Wohin soll der Trailrun gehen?
Ich hab mir zuerst den Adlerweg angeschaut. Ein Weitwanderweg mit 33 Etappen durch ganz Tirol. Der Wegverlauf sieht aus wie die Silhouette eines schwebendes Adlers mit weit ausgebreiteten Schwingen. Irgendwie gefällt mir das Bild, und als ich letztes Jahr im Karwendel unterwegs war, habe ich tatsächlich einen riesigen Steinadler gesehen. Damit war klar: es geht in den Naturpark Karwendel. Meine Bedingungen: der Trailrun sollte 50-60km lang sein, eine feine Hütte sollte etwa auf der Hälfte des Weges liegen, und es sollte ein Rundweg sein. So kam ich auf die Lamsenjochhütte. Eine Hütte, die ich bereits von einer anderen Tour kannte, und die seit kurzem eine der fünf Mountain Bases der Munich Mountain Girls ist, deren Mitglied ich bin. Wenn du unsere Berg Community für Frauen noch nicht kennst, schau auf jeden Fall in unsere Facebook Gruppe.
Meine Streckenplanung durchs Karwendel?
Bei längeren Touren lade ich mir die GPX Datei immer auf meine Uhr, aktuell laufe ich mit einer Garmin Forerunner 245 Music , und habe so die Strecken immer am Handgelenk. Die KLM Datei lade ich zur Sicherheit in die maps.me App, falls Wege gesperrt sind und ich vor Ort umdisponieren muss. Die App bietet kostenlose offline Karten an, die gerade im Karwendel wichtig sind, denn Internet und Telefonnetz sind nur schlecht verfügbar.
Trailrunning im Karwendel | Die Strecken
Meine erste Etappe geht am Wanderparkplatz Nr.4 kurz hinter der Mautstation (4,50 €) im Risstal los. An einem schönen Herbsttag lohnt sich ab Kilometer 6 die Schleife über den kleinen Ahornboden – plus 2km. Kurz vor Kilometer 11 kommst du an der Falkenhütte vorbei. Über die Eng geht es wieder hinauf in die Berge, bis du dein Tagesziel, die Lamsenjochhütte unter der Lamsenspitze, auf 1953 m erreichst.
Meine zweite Etappe geht an der Lamsenjochhütte los, über Gramai, Richtung Pertisau zur Plumsjochhütte. Der Anstieg zur Hütte ist ziemlich zäh, aber allein die gemütliche kleine Hütte ist den Aufstieg wert. Weiter über Kesserboden und hinunter ins Riss Tal zurück zum P4. Falls dir 32km zu lang hast du zweimal die Möglichkeit abzukürzen:
- ab der Plumsjochhütte zur Haglhütte (24,5km) oder
- bei KM 20,5 zur Haglhütte (26,5km). Die Haglhütte ist ein Einstiegspunkt des Bergsteigerbuses der am P4 am Johannestal hält.
Wenn du jetzt sagt „32km, da geht noch was…“ gibt es auch eine Verlängerung. Diese hat es allerdings ordentlich in sich, und du solltest wirklich trittsicher (seilgesicherte Stellen) und nicht nur körperlich, sondern auch mental fit und schwindelfrei sein!!! Anstatt nach dem Kesserboden talabwärts zu laufen, siehts du vor dir drei Gipfel die du besteigen kannst:
- Grasberg (2020m)
- Hölzelstaljoch (2012m)
- Fleischbank (2028m)
Mit dieser Option verlängerst du deine Strecke auf insgesamt 37 km und fügst knapp 500 hm hinzu. Es lohnt sich. Versprochen.
Ohne Auto zum Trailrunning | Der Bergsteigerbus
Wenn du kein Auto hast oder einfach naturverträglicher unterwegs sein möchtest, kommst du mit Bus und Bahn ganz einfach ins Risstal und zur Eng. Ab München mit dem Zug nach Lenggries und dann weiter mit dem Bergsteigerbus. Hier findest du alle umweltfreundlichen Infos die du brauchst.
Was nehme ich mit? | Der Trailrunning Rucksack
Ganz klar: weniger ist mehr! Aber es gibt so Einiges auf das du auf keinen Fall verzichten solltest. Der versierte Trailrunner langt sich jetzt an den Kopf, aber ja, ohne gescheite Trailrunning Schuhe, geht das Ganze nicht. Trailrunning Stöcke je nach deinem Laufstil. Ich hab sie gerne dabei, da ich bei steilen Bergab-Passagen oft mit den Knien zu kämpfen habe. Desweiteren, eine GPS Uhr mit den Strecken. Meine Garmin Forerunner 245 Music hat ein Unfallwarnsystem, das mir zusätzlich Sicherheit verschafft. Auch ein Erste-Hilfe-Set darf nicht fehlen. Ich bin oft alleine unterwegs und meines ist umfangreich:
- Rettungsdecke
- Kompressen 10×10
- Verbände, Dreieckstuch
- Wundpflaster und Blasenpflaster
- Quetschpäckchen Kühlgel
- Zinksalbe
- Desinfektionsmittel
- Schiene
Zusätzlich dabei habe ich:
- Kontaktlinsen
- Kinesio Tape
- Fenistil Gel
- Magnesiumtabletten
- Schmerzmittel
Wenn du dir nicht sicher bist ob du im Hellen ankommst, nimm eine Stirnlampe mit. Wichtig: Batterien checken. Ein Knicklicht wiegt nicht viel, kann aber dabei helfen dich zu finden. Nimm genügend zu trinken mit. Du kannst zwar auf den Hütten deine Flasks auffüllen aber auf Etappe 2 gibt es nach der Plumsjochhütte keine weitere Möglichkeit.
Ich hatte die unangenehme Wetterkombination von Tag eins mit kühlem Wetter, Nebel und Regen; Tag zwei mit viel Sonne und Hitze. Deswegen habe ich für beide Wetterszenarien Equipment mitgenommen.
Szenario Kälte:
- Regenjacke
- Handschuhe
- isolierendes Longsleeve
- regendichte Kopfbedeckung
Ich trage auch bei Regen ungern lange Hosen, nackte Beine und Kniestrümpfe trocknen schneller in der Hütte als Hosen.
Szenario Hitze:
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
- mehr zu trinken
- Salztabletten
- Kopfbedeckung
Für unterwegs:
Marschverpflegung nach deiner Wahl. Ich habe selbstgemachte Müsliriegel mitgenommen, das Rezept findest du hier. Des weiteren Carbgels und Dextro Energen. Tipp: die hausgemachten Kuchen auf der Plumsjochhütte sind ein Traum, leider nicht vegan.
Für die Hütte:
Unbedingt deinen Schlafplatz rechtzeitig reservieren. Gerade im Sommer sind die Betten begrenzt.
- Hüttenschlafsack (Seide ist leichter, ich mag Baumwolle lieber)
- Ohrstöpsel (lebensnotwendig!!!)
- Alpenvereins Ausweis
- Bargeld (weder EC-, Kreditkarte noch ApplePay etc. funktionieren)
- Mini Mikrofaser Handtuch
- Aufladekabel für Telefon etc.
Mein Beautycase fällt sehr klein aus:
- Miniseife
- Deo
- Zahnbürste & Zahncreme
- Kontaklinsen
- Lippenpflege.
Bekleidung:
Wenig und noch weniger. Das was ich am ersten Tag trage, trage ich auch am Zweiten. Ich habe mir dafür den Luxus gegönnt einen dünnen Merino Longjohn mitzunehmen und ein Tanktop für die Nacht. Hüttenschuhe gibt es auf der Hütte.
Wie wird gepackt? | Der Trailrunning Rucksack
Hier gilt das dasselbe wie beim Wandern. Schwere Dinge nah am Körper und so weit unten wie möglich einsortieren. Die leichten Sachen darüber. Alles was man schnell zur Hand braucht vorne. Ziplocks sind mein bester Freund um z.B. Kleidung und Kabel vor Feuchtigkeit zu schützen. Mini Ziplocks um z.B. Isopulver in kleiner Menge abzufüllen. Ich nehme auch Hafermilch in Pulverform mit, da es auf den meistem Hütten keine Soja oder Hafermilch gibt. Hochwertige Ziplocks haben auch den Vorteil, dass sie den Inhalt komprimieren wenn du beim zuzippen die Luft hinauspresst. Noch besser sind ultradünne leichte Wetbags z.B. von Ortlieb Waterproof
Zur Lamsenjochhütte | Etappe 1
Nach einer langen, aber wunderschönen Fahrt am Sylvensteinspeicher vorbei und durch das Risstal bin ich endlich am Wanderparkplatz Nr.4 angekommen. Der Wanderparkplatz liegt direkt am Eingang des Johannistal. Von hier starten zahlreiche Wanderungen und auch mein Trailrun. Ich bin noch keinen Kilometer gelaufen, und schon zeigt sich das Tal von seiner schönsten Seite.
Immer entlang am Johannisbach geht der Weg. Mal über eine Forststrasse, mal über Singletrails direkt an der Abbruchkante, oder durch den Wald. Auch wenn die Strecke auf meiner Uhr mitläuft, ist der Weg zur Falkenhütte so gut ausgeschildert, dass man sie nicht verfehlen kann. Am Wegesrand finden sich Himbeeren, Brombeeren und die leckersten Walderbeeren der Welt.
Ich sehe schon aus Entfernung wie der Nebel dichter wird und ich bin mir sicher, dass ich spätestens bei der Falkenhütte mitten drin stecke. Ok, der Nebel kam schon wesentlich früher. Ab der Ladies Alpe ist nicht mehr viel zu sehen. Hier treffe ich auch die einzige Wanderin auf dem Weg zur Eng. Eigentlich dachte ich das das Geröll unter meinen Schuhen und mein dezentes Gejapse mich angekündigt haben. Leider NEIN. Mein fröhliches „Servus“ wird mit einem erschrockenen, spitzen Schrei beantwortet. Ich habe die Dame fast in den Tod erschreckt.. Weia, denke ich mir, das fängt ja gut an… 🙂 Dumpf durch den Nebel klingen die Kuhglocken. Sehr mystisch.
An der Falkenhütte (Kilometer 10,5) angekommen muss ich dank der Baustelle erstmal durch den Matsch. (Nachtrag 20.07.21: die Falkenhütte hat wieder geöffnet). Dann habe ich die Wahl zwischen schlammiger Forststrasse und schlammigen Trail. Ich entscheide mit für den Trail, nur um mich nach fünf Minuten umzuentscheiden und querfeldein zur Forststrasse zurück zu laufen. Richtig dumme Idee. Das findet auch die Gams, die ich aufgescheucht habe. Noch dümmer ist, dass ich durch die Aktion die Orientierung verloren habe und an der nächsten Abzweigung voller Überzeugung vorbei laufe. Zum Glück schreit meine Uhr, dass ich vom Weg abgewichen bin. Trotzdem traue ich mir mehr als der Uhr und laufe noch ein paar Meter in die falsche Richtung weiter. Nun beginnt das schönste Stück bis zur Eng. Für 2 km laufe ich durch ein Geröllfeld mit sehr gut zu bewältigenden flowigen Trails.
Da letzte Stück bis zur Eng bei Kilometer 17 zieht sich gewaltig, weil eine Kuh nach der nächsten inklusive Kälbern den Weg versperren. Und wie wir wissen, komme keinem Kalb zu nahe, seine Mutter wird es schützen und dich eventuell angreifen. Jedes Jahr gibt es Tote, weil Touristen die kleinen Kälbchen antatschen müssen. Also wieder Umwege auf dem matschigen Hang. In der Eng angekommen bin ich auf einmal wieder in der Zivilisation. Der große Ahornboden mit der Eng Alm ist ein Touristen Magnet. Zu recht. Trotzdem ist es befremdlich auf einmal so viele Menschen zu sehen und zu hören. Ich mach kurz Pause und schlemme Müsliriegel.
Weiter geht’s auf einem waldigen Trail Richtung Bins-Alm. Und was sehe ich da: ein Jacuzzi. Unfassbar. Gerade jetzt, da der Nebel auf mich herunter rieselt und es frischer wird komme ich an einem Whirlpool vorbei.
Der rieselnde Nebel hat sich zu handfestem Regen entwickelt, und es wird Zeit, die Regenjacke herauszuholen. Jetzt wäre ich dann so langsam froh, wenn die Lamsenjochhütte bald kommt. Zum Glück ist das der Fall, und ich freue mich, nach kurzem CheckIn mein schmales Reich im Bettenlager beziehen zu können. Nach häuslichem Einrichten, Katzenwäsche, und dem Aufhängen nasser Klamotten, geht es in den Gastraum.
Die Halbpension des Abends: Es gibt heiße Gemüsebrühe mit Backerbsen, Spaghetti mit Zucchini Bolognese und Vanille Eis mit Heidelbeer-Kompott. Dazu ein alkoholfreies Radler. Alpenvereins Mitglieder dürfen Teewasser für 3,00 €/Liter kaufen. Da ich mir Gute Nacht Tee mitgenommen habe, nehme ich meinen Schlummertrunk mit ins Bett. Um 21:44 liege ich im Lager. Um 21:45 sitzen die Ohrstöpsel und um 21:46 schlafe ich schon tief und fest ein.
Über die Plumsjochhütte | Etappe 2
Eine Nacht im 14er Bettenlager kann ganz schön unruhig werden. Kennst du das auch…? Deswegen habe ich immer Ohrstöpsel dabei. Mein Wecker ging schon um 6:30 Uhr und das Erste, was ich gesehen habe war ein sonniger Schein ins Zimmer.
Ich bin direkt raus aus dem Bett und habe draußen die Stille genossen, wenigstens für ein paar Minuten, denn in Hütten bist du gegen 7 Uhr schon spät dran. Um mich für den Tag und die 32 km, die vor mir lagen, zu wappnen, bin ich direkt zum Frühstück. Birchermüsli ist eine guter Start in den Tag. Die Haferflocken konnten über Nacht quellen, das heißt sie quellen nicht mehr in deinem Magen. Dazu noch Obst, Saaten und Nüsse für gesunde Fette und Kohlenhydrate. Trotzdem hatte ich noch Lust auf Brot und es gab eine Käseschnitte mit Erdbeer Marmelade und Kaffee mit Milch.
Nachtrag 20.07.2021:
Da ich inzwischen vegan lebe, kommt natürlich kein Käsebrot mehr in Frage. Auch das Birchermüsli auf der Lamsenjochhütte ist nicht vegan. Für meinen Kaffee habe für alle Fälle nun immer Hafermilch in Pulverform von Blue Farm im Rucksack.
Der Weg ins Tal war steinig und technisch schwierig. Schnell ging es definitiv nicht hinunter. Einmal bin ich ordentlich gerutscht und auf den Bobbes (hessisch für Po) geknallt. Das gibt einen schönen blauen Flecke. Im Tal angekommen ging es dafür umso schneller weiter. In entspannter Geschwindigkeit gings es weiter zur Gramai Alm, wo schon eine neugierige und hübsche Bergbewohnerin auf mich gewartet hat.
Entlang des Falzthurnbachs ging es weiter durchs Tal. Während links die Forststraße hochführt, bin ich rechts des Baches auf waldigen und wiesigen Trails gelaufen, bis ich auf ein kurzes Stück Asphaltstraße kam. Zum Glück blieb es des einzige Stück Asphalt auf der gesamten Strecke. Kurz bevor ich wieder auf die Trails abgebogen bin, musste ich noch über ein Weidegitter. Mit Blick auf die Berge, die vor mir lagen, bin ich einfach so vor mich hin gelaufen. Schlagartig fiel mir auf: Die Rillen eines Weidengitters sind recht groß. Wenn ich als Vorfußläufer gedankenverloren mit der Fußspitze in eine Gitterrille trete ist der Fuß kaputt. Viele Unfälle geschehen in Situationen die normalerweise klar sind, gerade weil sie so banal sind, dass man ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenkt. Ich höre förmlich mein Fußgelenk knacken, wenn ich mir das Bild ansehe.
Nachdem die 3 km bergab und die 13 km durch die Täler schnell vergangen waren, ging es nun wieder steiler bergauf. Genau genommen lagen 450 hm auf 3 km vor mir. Auf halber Strecke zur Plumsjochhütte habe ich die Marathonmarke passiert, wenn ich die Distanzen von Etappe 1 und 2 zusammen zähle. Ich muss zugeben, diese recht kurze Strecke war das anstrengenste Teilstück der gesamten Tour. Es war heiß, die Sonne hat stark geknallt und es gab so gut wie keinen Schatten auf dem Weg. Meine Energie aus dem Frühstück war nun endgültig verbrannt. Zeit für ein schnelles Carb Gel zwischendurch.
Auf der Plumsjochhütte angekommen, habe ich erstmal meine Flasks aufgefüllt. Ich hab mich draußen gemütlich hingehockt und bin schnell ins Gespräch mit diversen Gästen gekommen. Nachdem das erste Entsetzen zweier älterer Männer abgeklungen war, dsas ich als Frau allein, ich wiederhole ALLEIN, zwei Tage in den Bergen unterwegs bin, wurde mir ein Hauch von Respekt entgegen gebracht. Aber nur ein Hauch, denn dann wurden alle nervigen Klischeefragen gestellt. Hast du keine Angst als Frau? Was ist, wenn dir als Frau etwas passiert? Das ist aber eine lange Strecke für eine Frau, oder?
Vor ein paar Jahren wurde hier eine Frau an einen Baum gebunden und ausgeraubt. Sie musste mehrere Stunden warten bis Rettung kam.
Älterer Mann auf der Plumsjochhütte
Und was soll mir das jetzt sagen..? Das ich ein potentielles Opfer bin..? Dass ich als Frau besser nicht allein in den Bergen unterwegs sein sollte…? Nööö. Wenn ich irgendwo keine Angst habe, dann in den Bergen. Und wenn ich mich bei etwas gut einschätzen kann, dann bei sportlichen Aktivitäten in den Bergen. Die beiden Herren sind zum Glück bald gegangen und sobald sie außer Hörweite waren, haben sich die anderen Gäste für die beiden Alten entschuldigt. Dann wurde es noch richtig lustig und ich habe fast eine Stunde auf der Alm verbracht. In der Zeit kam der Hunger zurück und ich habe meine selbstgemachten Müsliriegel gemampft.
Mein weiterer Weg führte mich erst unterhalb des Satteljochs (1935 m) und dann des Kompar (2011 m) entlang. Der erste Teil war immer sehr felsig und hielt einige Kraxel-Stellen bereit. Aber alles halb so wild, die einzige Herausforderung waren die Kühe, die auf den teils sehr schmalen Single Trails standen, und an denen kaum ein Vorbeikommen möglich war.
Hinter des Kompar hatte ich dann die höchste Stelle des Tages auf 1903 m erreicht und es ging sanft zwischen den Latschen bergab über flowige Trails. Das war schön weich zu laufen. Auf dem Weg zum Kesserboden tat sich ein wunderbarer Blick ins Tal auf. Der gesamte Bogen des Risstals von der Eng bis nach Hinterriß auf der einen Seite und zum Schafreuter auf der anderen Seite lag vor mir. Auch die drei Gipfel der verlängerten Alternativ Route konnte ich schon erspähen.
Eine kleine Alm am Kesserboden und die pfeifenden Murmeltiere (leider zu schnell für meine Fotokünste) markierten das letzte Teilstück meiner Etappe. Die letzten 600 hm bergab führten größtenteils durch Wälder. Ich muss sagen, nach den vielen Sonnenstunden in der Höhe, haben die schattigen Wälder sehr gut getan. Auch wenn ich mich morgens gut eingecremt hatte, merkte ich schon, dass meine Haut ziemlich spannte.
Im Tal angekommen war es angenehm „kühl“. Der gletscherblaue Rißbach fließt magisch schön durchs Tal. So waren ein wunderschönes Stück Natur bis hin zum Parkplatz Nr. 4 Johannistal und damit zum Ende meiner Trailrunning Tour
Ich glaube man sieht mir trotz der Anstrengung an, was für ein schönes Erlebnis diese zwei Tage für mich waren, und wie sehr ich das Trailrunning im Karwendel genossen habe.
Schön, das du bis zum Ende meines langen Berichtes gelesen hast. Ich hoffe ich konnte dir die Schönheit der Tour und des Naturparks Karwendel vermitteln, und würde mich freuen, wenn ich dich eine wenig inspirieren konnte. Trailrunning im Karwendel Tour Zwei kommt bestimmt!
2 Comments
Melina
08/09/2024 at 10:58Wow… super Leistung!
Ich starte auch meine erste Trailrunning Hüttentour dieses Wochenende.
Wie schwer war denn dein Rucksack, weißt du das noch?
Liebe Grüße
Melina
Jules
08/14/2024 at 09:43Hi Melina, entschuldige bitte, dass ich dir nicht geantwortet habe… ich schreibe dir per IG. Grüßle Jules