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Blauspitz | Kals, Hohe Tauern

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Der Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern, ist mit einer Höhe von 3.798 m der höchste Berg Österreichs und für viele ein Sehnsuchtsgipfel. Nicht für mich. Ich bin keine Bergsteigerin oder in Höhentouren verliebt. Warum? Ich fühle mich wohl auf schönen Pfaden und muss nicht ins Extreme wechseln. So war der alleinige Aufstieg auf den Blauspitz auch eine kleine Herausforderung für mich, denn nicht immer fühle ich mich auf schwarzen Trails wohl, wenn es zu steil oder zu hoch hinauf geht.

Kals, Nationalpark Hohe Tauern

Der 1.200 Seelen Ort liegt auf 1.325 Meter im Kalser Tal, unweit vom Ködnitztal, das zum Touristenmagnet Großglockner führt. Im Sommer sind Trailrunner, Wanderer, Bergsteiger, Kletterer und Mountainbiker zu finden. Für uns Trailrunner ist natürlich der Großglockner Ultratrail der Höhepunkt der Region. Aber es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken. Zum Beispiel die 500 m Intervallstrecke um den Goldried Speicherteich auf .2230 m Seehöhe oder die 1.000 m Speed- und Barfußlaufstrecke beim Taurerwirt auf 1.500 m Seehöhe. Ich wollte allerdings einen „klassischen“ Trailrun machen und habe mir den Blauspitz ausgesucht.

Hier findest du mehr Informationen zu unserem Hotel, dem Gradonna Mountain Resort, und unserer Bike- und Wanderausflüge.

Auf den Blauspitz (2.574 m)

Vom Gradonna führt der erste Teil des Trails über ein kurzes Stück Piste, bis der Weg auf einen Steig in den Wald führt. Ab hier ist die Gaststätte Glocknerblick ausgeschildert. Du hältst dich an diesen Weg, bis du zu der Alm kommst. Auch wenn du Schilder findest, die den Blauspitz in eine andere Richtung ausweisen. Der Weg zum Glocknerblick führt dich über den Themenweg „Blumen- und Kräuterweg“. Dort findest du auf vielen Schautafeln Beschreibungen von Blumen und Kräutern, deren Historie, Wirkung und Anwendung. Leider waren im späten Herbst keine Blumen am Blühen und viele Kräuter bereits abgestorben. Im Frühling ist dieser Weg bestimmt wundervoll bunt, zum Beispiel mit dem gelben Fuchs-Greiskraut oder dem lila Alpendost.

Weiter geht es auf dem sich windenden Single Trail. Vergiss nicht, dich immer mal wieder umzudrehen, denn bald taucht der Großglockner im Panorama auf. Du kreuzt regelmäßig einen Forstweg, hältst dich aber bist zur Gasstätte auf den Trails. Von dort geht es nun tatsächlich ein kurzes Stück über den Forstweg Richtung Mittelstation. Ich muss sagen, ich habe selten so einen schönen Forstweg gesehen. Ok, ich glaube, es lag an den goldenen Nadeln auf dem Boden. Die Lärche ist nämlich der einzige heimische Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Zudem färben sich ihre Nadeln gelb, bevor sie abfallen, und geben der gesamten Region einen leuchtend goldenen Anstrich.

An der Mittelstation angekommen, biegst du links auf die Wiese ab und läufst am Zaun entlang zu kleinen Holaus Kaspar Gedächtniskapelle. Hier kannst du kurz verweilen und dich am Brunnen erfrischen. Weiter führt den Weg über steile Wiesen unterhalb des Speichersees entlang. Du hältst dich erst Richtung Bergstation, bis der Weg einen Knick macht, und dich unterhalb des Blauspitz um den Berg herum führt. Dieser Trailabschnitt gefällt mir besonders gut.

Nun geht es auf einem Singletrail weiter nach oben. An einer kleinen Nothütte nimmst du das letzte steile und steinige Stück in Angriff. Von hier hast du einen wunderbaren Blick in Richtung Hohes Tor. Hier kann schon früh Eis und Schnee liegen. Ich hatte keine Grödel dabei, aber für mich haben die Bedingungen trotzdem gut gepasst. Sobald mehr Schnee liegt, ist der Aufstieg nicht mehr möglich.

Nach einiger Kraxelei und mit Seilen versicherter Stellen, führt oben angekommen ein Gradweg zum Gipfel. Hier ist auch der Steig über den Weißen Knopf ausgeschildert. Ich habe eine ganze Weile am einsamen Gipfel verbracht und den Blick auf den Großglockner genossen. Aber dann rief der Wellnessbereich und es ging zurück in Tal.

Bergab war der schneeige Pfad sehr rutschig und dadurch wesentlich unbequemer. Bei solchen Touren ist es umso wichtiger, Trailrunningschuhe zu tragen, deren Profil intakt ist. Ich hatte die TERREX Speed Flow 225 an den Füßen. (Hier findest du mehr Informationen zur TERREX Speed Range). Handschuhe waren ebenfalls wichtig, denn ab und zu musste ich in Schnee greifen und mich an den eisigen Seilen hochziehen.

Tipp: Bei ungewisser Schneelage unbedingt Webcams der Umgebung kontrollieren und lieber ein oder zwei Ausrüstungsgegenstände mehr mitnehmen. Besser so, als umkehren zu müssen, ohne den Gipfel erreicht zu haben.

Mit Blick auf den Nationalpark Hohe Tauern und weitere 3.000er führt dich derselbe Singletrail zurück. Am Südhang angekommen, teilt sich der Weg. Ich kam von rechts, aus Richtung der Bergstation, der Rückweg führte mich allerdings geradeaus über moosige Wiesen und an einem klaren Bergbach vorbei, zurück auf den „Blumen- und Kräuterweg“, der dich nach Kals bringt.

Die letzten Kilometer waren dann wieder derselbe, sehr gut ausgeschilderte Weg. Teilweise stand auch unser Hotel auf den Schildern. Mich stört es übrigens nicht, keinen Rundweg zu laufen, schließlich ist die Blickrichtung eine andere. Von dem Forstweg im unteren Teil kann ich nur abraten: steil, schotterig und einfach nicht schön zu laufen. Fotos erspare ich dir. Das Gradonna Trail Tor kündigt das Ende deiner Tour an. Von hier sind es nur noch 5 Minuten bis zum erfrischenden Naturbadeteich des Hotels. Ja, ich war Eisbaden. Zweimal. Bei 6 Grad Wassertemperatur, denn es gibt nichts Besseres für die müden Beinchen.

Vom Kals Matreier Törl zum Blauspitz

Eine schöne Variante für schwindelfreie und trittsicherer Läufer, ist die Schleife über das Kals Matreier Törl und den Gradweg über die Kalser Höhe. Der Steig zwischen Weißer Knopf und Blauspitz ist an mehreren Stellen Seil gesichert und zu Recht schwarz markiert. Bei schlechten Bedingungen ist dieser Weg nicht zu empfehlen. Du kannst ihn über den Aussig-Teplitzer-Weg umgehen, um wieder auf den Normalweg zu gelangen.

Der Weg ist zu Beginn identisch. Oberhalb der Ganotzalm, aber noch unterhalb des Speichersees, biegst du auf den wunderschönen Panoramaweg (ausgeschildert) ab, der dich direkt zum Kals Matreier Törl (2.207 m) bringt. Achtung, hier können dir Mountainbikes begegnen, die von Matrei kommen.

Noch mehr Kilometer laufen und Höhenmeter erklimmen, kannst du, wenn du die Erweiterungen ausprobierst:

  • Am Kals Matreier Törl biegst du Richtung Cimaross (2.405 m), Bergstation der Kalser Gondelbahn (Adler Lounge), ab. Von dort läuft du weiter Richtung Rotenkogel (2.762 m), der höchste Punkt der Bergkette. One Way kommen 2,9 km und 577 hm dazu. Auch hier die wichtige Information: der Gradweg ist steil abfallend und nur für geübte schwindelfreie Läufer.
  • Weitere 2,5 km und 258 hm kannst du dazu addieren, wenn du ab Weißer Knopf die Schleife über das Hohe Tor läufst. Von hier ist auch die Sudetendeutsche Hütte nicht mehr weit.
Blauspitz | Kals, Hohe Tauern
Blick zum Hohen Tor

Du siehst, die Granatspitzgruppe ist ein wahrer Spielplatz für Trailrunner. Ich war das erste Mal im Hohe Tauern Nationalpark, aber bestimmt nicht das letzte Mal. Denn hier warten noch viel schöne Trails auf mich.

Ich hoffe, dir hat mein Ausflug gefallen. Wenn du Fragen zum Trail oder zum Gradonna Mountain Resort hast, schreib mir gerne.

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