EAT RUN HIKE
Vegan Pilz
Veganes Leben

Mein veganer Start

Der Beitrag „Mein veganer Start“ enthält unbezahlte Werbung

Seit vielen Jahren esse ich nur noch sehr wenig Fleisch. Ich hab mich Flexitarier genannt, weil ich eben flexibel in meiner Ernährung bleiben und mich nicht einschränken lassen wollte. Über die Jahre wurde der Fleisch-Konsum immer weniger und weniger, bis er irgendwann nur noch bei selbst gemachten Burgern mit Fleisch vom Bio Metzger meines Vertrauens (die Burgerliebe hab ich aus meiner Wahlheimat Melbourne mitgebracht) und der Weihnachtspute meiner Mum, die bei einer kleinen Bio Geflügelzucht auf dem Land kauft, endete.

Vor einem halben Jahr habe ich mich dann entschieden, komplett auf Fleisch zu verzichten. Warum? Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich brauche einfach gar kein Fleisch. Wenn ich schon zu 95 % fleischlos bin, warum nicht zu 100 %? Nach ein paar wenigen „Rückfällen“, die ehrlich gesagt nicht zufriedenstellend waren, bin ich seit unserem Ayurveda Urlaub im September 2019, dabei geblieben.

veganes Wochenende
Baby Kühe (wenigstens nicht in den isolierten Boxen) auf dem Biohof Widmann in Kaufering, wo ich bis jetzt immer meine Eier geholt habe.

Die ersten Schritte in Richtung vegan

Reicht vegetarisch nicht? Warum überhaupt vegan? Ich bin ein tierlieber Mensch, und wenn ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann Fleisch zu essen, warum kann ich es dann mit meinem Gewissen vereinbaren z.B. Milch zu trinken und Eier zu essen. Irgendwie unlogisch. Dazu kommen die Aspekte der Gesundheit, die für mich sehr wichtig sind. Um diverse Umwelt-Themen geht es natürlich auch. Wenn du noch mehr zu Beweggründen lesen möchtest, kann ich dir diesen Artikel von PETA empfehlen, der sämtliche Punkte super verständlich zusammenfasst.

Von PETA gibt es auch eine App → Veganstart, die dich nicht komplett konvertieren will, aber in einer 30-Tage Challenge viel erläutert, und dich mit vielen Tipps und Tricks begleitet. Mehr zu veganem Leben erfährst du auf PETA ZWEI.

Sehr hilfreich ist auch der vegane Januar bzw. Veganuary, der dich einen Monat bei einer veganen Challenge begleitet.

Update Dezember 2020:
Von PETA ZWEI gibt es inzwischen eine Einkaufs-App, die dir hilft, vegane Produkte schneller im Supermarkt zu finden.

Schmeckt vegan eigentlich?

Ich schreibe schon seit Längerem für den veganen Blog vegaliferocks.de und konnte für meine Artikel diverse Produkte und tolle Rezepte ausprobieren. Viele Rezepte haben mich positiv überrascht, genauso wie vegane Produkte, die für mich komplett neu wahren. Ein Freund von Sojamilch im Kaffee werde ich trotzdem nicht. Hafermilch wiederum finde ich richtig großartig. Meine persönlichen Favoriten: Share, Hofgut Storzel und Natumi. Ich ersetze auch andere Milchprodukte durch Nussalternativen. Sojajoghurt schmeckt mir, in Lupinenjoghurt könnte ich mich hereinlegen. Kokosnuss Joghurt habe ich in Australien immer gegessen, aber die leckeren Sorten von Nudie gibt es in Deutschland noch nicht und die deutschen Produkte sind mir aus Prinzip auch zu teuer.

Was hab ich alles schon gekocht bzw. gebacken? Mein erster veganer Käsekuchen war ein Traum, cremig und null „tofu-ig“. Die Zoodles mit Soja Bolognese ebenso lecker. Selbst mein Freund wollte unbedingt die veganen Burger von Beyond Meat, über die viele sprechen, ausprobieren. Wir fanden sie super. Des Weiteren gab es Zürcher Geschnetzeltes, Brownies, Zimtschnecken etc.

Update Februar 2021:
Neben Beyond Meat, gibt es inzwischen unfassbar viele Vleisch Produkte. Ich habe Leckeres und Widerliches probiert. Hier musst du einfach deine eigenen Erfahrungen sammeln. Highlights, die ich ab und zu kaufe, sind die Vleischbällchen von Iglo, oder die Vischstäbchen von Vivera. Und mit ab und zu, meine ich tatsächlich ab und zu.

Ausschlaggebend vegan zu leben, tatsächlich ernsthaft auszuprobieren, hat mir der Film The Game Changers gegeben. Scott Jurek, der vegane Ultra Trailrunner hat mich nachhaltig inspiriert. Zwei seiner Bücher sind schon bestellt: Eat & Run und NORTH, das Neueste, über den Rekordversuch beim Apalachian Trail. Scott war mir natürlich schon vorher ein Begriff. Wer kennt als Trailrunner den Läufer, der den Western State Endurance Run (161 km) 7 Jahre in Folge gewonnen hat, nicht? Wahnsinn. Dass Scott vegan lebt, war mir allerdings komplett entgangen. Ich bin auf jeden Fall gespannt und freue mich sehr auf seine beiden Bücher.

Update Januar 2021:
Inzwischen habe ich beide Bücher gelesen. Hier findest du Rezensionen zu Laufbüchern.

Ein veganes Wochenende

Das erste vegane Wochenende ging mit einem feinen Frühstück los. Zum selbst gebackenen Brot gab es Humus, Avocado und selbst gemachten veganen Frischkäse auf Cashewbasis. Am Abend dann eine vegane Quiche mit Brokkoli und Pilzen. Der nächste Morgen begann ähnlich, nur dass wir eine goldene Latte dazu getrunken haben. Nachmittags gab es ausnahmsweise keinen selbstgemachten Kuchen. Ich wollte schließlich nicht das ganze Wochenende in der Küche stehen. Fair, oder? Den weltbesten veganen Kuchen kann man meiner Meinung nach im Cafe Ignaz in West Schwabing kaufen. Zum Abendessen haben wir eine cremige Pasta mit Zucchini und Knoblauch gemampft.

veganes Rezepte
Veganer Frischkäse und vegane Quiche

Wie war das vegane Wochenende?

Ok, zwei Tage fallen wirklich leicht und am Wochenende hatten wir genügend Zeit, um uns mit dem Thema auseinander zu setzen. Der Einstieg war also schon mal gut. Ich habe auch nichts vermisst. Aber nach dem veganen Wochenende kommt die vegane Woche. Und sieben Tage sind etwas anderes als zwei. Für mich wird es auf jeden Fall einfacher, da ich als Freelancer mit Home-Office meine Zeit sehr gut einteilen kann. Für meinen Freund, mit Kantinenessen in der Arbeit, wird es eindeutig schwieriger. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die nächsten Wochen laufen und inwieweit ich mich langfristig auf ein veganes Leben einlassen kann. Ein veganer Start ist getan.

Update ein Agentur-Arbeitstag 2021:
Der erste Montag. Und schon geht es los mit den Mini-Schwierigkeiten: Mittagessen in einem bayrischen Wirtshaus mit Kollegen. Du kannst dir sicher denken, dass das nicht gerade leicht war. Das einzige Gericht, was sich veganisieren lies, war eine Ofenkartoffel ohne Frischkäse (dafür mit Olivenöl), gedämpftes Gemüse (das Gegrillte war mit Butter) und Salat zum selbst anmachen. Die Kellnerin hat alle Wünsche entgegengenommen und super umgesetzt. Es gab sogar mal ein veganes Gericht auf der Wochenkarte, erzählte sie mir, dieses wurde aber wegen zu geringer Nachfrage gestrichen. Ich bin mir sicher, dass sich das mit der Zeit ändern und die Nachfrage steigen wird. Jetzt gibt es aber erstmal die Nudeln von gestern. Mein erstes Learning: Mehr auf Vorrat kochen, dann freut sich auch der Freund.

No Comments

    Leave a Reply